Notar

Ein Mann will den Gesellschaftsvertrag über die Gründung einer Kommanditgesellschaft mit seinem Geschäftspartner unbedingt bei „seinem" Notar errichten lassen. Der Geschäftspartner befürchtet, dass der Vertrag deshalb zu seinem Nachteil sein könnte. Sind diese Bedenken berechtigt?

Der Notar ist Träger eines öffentlichen Amtes, dem staatliche Autorität übertragen ist, um öffentliche und private Urkunden zu errichten. Er ist vom Gesetz dazu verpflichtet, unparteiisch und objektiv zu sein, und genießt öffentlichen Glauben.

Die Prinzipien des Notars:

• Unabhängigkeit Der Notar ist zwar Träger eines öffentlichen Amtes, übt aber seinen Beruf im eigenen Namen und auf eigene Rechnung aus. Er ist keiner staatlichen Weisung unterworfen.

• Unparteilichkeit Der Notar ist zur Unparteilichkeit verpflichtet. Er muss auf ausgewogene Rechts- und Vertragsverhältnisse hinwirken, um sichere Rechtsverhältnisse zu schaffen.

• Öffentlicher Glauben Dem Notar sind besondere Aufgaben der Rechtspflege übertragen. Was der Notar in seinen öffentlichen Urkunden bestätigt, hat besondere Beweiskraft.

• Vertraulichkeit Der Notar und seine Mitarbeiter sind zur Verschwiegenheit gegenüber jedermann verpflichtet. Dies gilt grundsätzlich für alle Angelegenheiten, die im Rahmen der Berufsausübung bekannt werden.

• Sicherheit Wenn ein Notar Geld, Urkunden oder Informationsträger (Dokumente) als Treuhänder übernimmt, unterliegt er besonders strengen Richtlinien und bietet darüber hinaus weitgehenden Versicherungsschutz.

• Verfügbarkeit Die Verteilung der Notarstellen ist gesetzlich geregelt. So ist garantiert, dass die Notarstellen in Österreich flächendeckend und gleichmäßig verteilt sind. Die Notare sind überall da, wo Bedarf nach Rechtspflege und Beratung ist.